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Einige Jahre vor der Gründung von ONE DAY e.V. reiste ich nach Namibia und arbeitete dort in der Suppenküche eines Hilfsprojektes in der Kalahari Wüste. Diese Zeit hat etwas in mir verändert. Mir wurde klar, wie einfach es ist, Menschen zu helfen. Darin fand ich plötzlich den Sinn in meinem Leben. Ich kam nach Hause – überwältigt, betroffen und bereichert von den vielen Emotionen und wusste, dass ich etwas tun muss.
Ich veranstaltete eine kleine Ausstellung meiner Bilder aus der Zeit in Namibia und konnte so einiges an Geld einnehmen, welches ich an das Projekt spenden konnte. Um das in einem offiziellen Rahmen umsetzen zu können, gründete ich schließlich gemeinsam mit meiner Familie und Freunden den Verein ONE DAY. Ich wollte die Erkenntnis und das Gefühl, wirklich etwas beizutragen, mit anderen teilen und andere dazu motivieren mitzuwirken. Ihnen eine Hand reichen, um aktiv zu werden. Auf diesem Weg entstand eine unermüdliche Motivation, die mich bis heute antreibt.
Es gab viele Hürden. Zunächst dauerte es Monate gedauert bis die Satzung stand und ich mich durch sämtliche Gründungsformalien gekämpft hatte. Ich bin eher ein kreativer Mensch und kann alles Bürokratische weniger leiden. Das war natürlich eine Herausforderung.
Der Grund für die Gründung selbst war eher unspektakulär: Es ging um die Ausstellung von Spendenbelegen und ein Steuerthema, das mit einherging. Ich persönlich wollte einfach durchstarten und loslegen, für mich persönlich hätte mein Engagement keinen Rahmen gebraucht.
Wie wichtig die Gründung wirklich war, wurde mir erst im Nachhinein bewusst:
Als das Baby einen Namen hatte, schlossen sich Menschen an. ONE DAY wurde zur Marke. Es war wie so oft: die Dinge fügen sich, wenn Du bewusste Entscheidungen triffst und Deine Energie einer Sache verschreibst.
Selbstzweifel hatte ich bei der Gründung keine. Diese begleiten mich eher im Alltag. Manche Dinge bleiben durch die Arbeit auf der Strecke: Ich vergesse Geburtstage oder kann nicht jeden Tag mit Freundinnen plaudern. Die Zeit ist leider oft zu knapp. Am liebsten wäre mir, ich könnte alles unter einen Hut bringen, leider geht das nicht immer.
Ich würde gar nicht sagen, „dass ich es schaffe“. Es fühlt jedenfalls auch oft nicht so an. Ich stehe oft von meinem Laptop auf und denke im ersten Moment daran was ich noch nicht erledigt habe. Gleichzeitig geht mir durch den Kopf, dass mein Kind jetzt schon drei, vier Stunden nicht bei mir ist und ich ihn vermisse, mich fast schlecht fühle, nicht rund um die Uhr für ihn da zu sein.
Faktisch bin ich so organisiert, dass wir zur Geburt wieder in mein Elternhaus gezogen sind und ich meine Mama schon vorab als Betreuung mit eingeplant habe. Sonst wäre die Weiterführung von ONE DAY nicht denkbar gewesen. Und schließlich hängen Menschenleben am anderen Ende der Welt von unserer Arbeit ab, da hört man nicht einfach mal so auf.
Ich fand den afrikanischen Ansatz „it takes a village zu raise a child“ schon immer gut. Es muss nicht nur die Mutter sein, die ein Kind betreut und aufzieht. Auch zum Wohl des Kindes ist es schön, wenn es von vielen Menschen im Umfeld betreut und geliebt wird.
Und so leben wir: Mein Freund ist in seiner Arbeitszeit flexibel und übernimmt gewisse Zeitfenster. Meine Mutter ebenso, sie ersetzt praktisch eine Kita. Gemeinsam machen wir es möglich, dass ich arbeiten kann und der Kleine eigentlich immer „Quality Time“ hat. Was nicht bedeutet, dass mir dabei nicht das Mamaherz auch mal blutet 🙂.
Ich gehe mit dem Flow. Denn das habe ich in Afrika gelernt: Flexibel sein.
Wenn wir spazieren gehen und der Kleine schläft, führe ich das ein oder andere Telefonat und wenn er zu Hause in der Trage schläft, stehe ich schonmal vor dem Laptop und versuche noch etwas zu arbeiten.
Ich versuche mir bewusst vor Augen zu halten, was ich gerade schaffe und nicht, was ich alles nicht schaffe. Das klappt mal mehr, mal weniger gut 🙂.
Einfach machen. Mutig sein bedeutet auch, bewusst eine Entscheidung zu treffen und loszulegen. Auch wenn Du Dich vielleicht noch gar nicht ganz bereit fühlst, das fühlt man sich nämlich eigentlich nie.
Wenn Du für eine Sache brennst und losgehst, fügen sich die Dinge.
Einen konkreten Fehler kann ich nicht benennen. Aber ich bin vermutlich wie viele andere, die etwas schaffen eher der Typ Mensch, der viele Ideen hat. Unglaublich viele Ideen. 🙂
Was ich gelernt habe ist, dass es wichtig ist den Fokus nicht zu verlieren. Zu viele Ideen, die nicht zu Ende gebracht werden, bringen leider nichts.
Lernen musste ich außerdem, dass ich mich oft mit unbequemerer Arbeit befassen muss, die eher Organisation und Bürokratie in sich trägt. Das ist als Kreative manchmal gar nicht so einfach!